Fragen der Patienten

Wer hilft mir, wenn ich unheilbar krank bin?

In der Palliativ- und Hospizversorgung agieren viele verschiedene Personen und Fachleute. So ist ein typisches Kennzeichen der palliativen Versorgung und hospizlichen Begleitung die Multiprofessionalität.

NPE – Palliativversorgung im multiprofessionellen Team

Erklärungen zu den verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten finden Sie unter dem Button „wichtige Begriffserklärungen“ auf dieser Website.

Es ist eine sehr belastende, beängstigende und oftmals auch überfordernde Zeit, in der es wichtig ist, Hilfe und Unterstützung zu bekommen. Hierzu müssen die entsprechenden Informationen zur Verfügung stehen, müssen Beratungsstellen bekannt sein, bedarf es eines Netzes vor Ort.

Nach eingehender Beratung unterstützt sie Patienten und Angehörige das für den Einzelfall zu diesem Zeitpunkt richtige und tragfähige Netz zu knüpfen und zeigt Wege für die Zukunft auf. Sie kennt und kooperiert mit den Akteuren vor Ort in Essen.

Wenn ich zu Hause leben und auch sterben möchte – geht das?

Die Mehrheit der Menschen möchte zu Hause leben und sterben. Das ist sicher viel häufiger möglich, als es heute geschieht.
Voraussetzung ist die Organisation einer angemessenen und verlässlichen häuslichen Versorgung.

Wichtige Bausteine hierbei sind:

er kennt den Patienten und ist über Krankheitsverlauf und –stand informiert

(z. B. Pflegebett, Toilettenstuhl, Rollator, Rollstuhl, Infusionsständer, Lifter)

Hinzuziehung von Palliativärzten und speziell anerkannten Palliativpflegediensten

Verordnung der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (Formular 63).
Auf diese besondere Form der Betreuung durch ein Palliative Care Team besteht ein Rechtsanspruch.

die Einbeziehung eines Ambulanten Hospizdienstes.

Ich möchte nicht mehr in ein Krankenhaus – wie kann ich meinem Wunsch Ausdruck verleihen?

In der letzten Lebensphase möchten viele Menschen auch bei einer krisenhaften Verschlechterung der Erkrankung nicht mehr in ein Krankenhaus. Diesen Wunsch sollten die Betroffenen unbedingt mit ihrem Arzt besprechen. Er wird sie entsprechend beraten und ggf. vorschlagen, diesen Wunsch auch in die Patientenverfügung aufzunehmen.

Für Bewohner der Stadt Essen kann er den Essener Palliativausweis gemeinsam mit dem Patienten bzw. seinem Betreuer erstellen und diesen Wunsch darin aufnehmen. Dieser Ausweis wurde für Patienten mit einer rasch fortschreitenden und zum Tode führenden Erkrankung entwickelt, um nicht gewollte und oft genug auch nicht mehr sinnvolle oder unnötige Notfallbehandlungen wie Herz- Kreislaufwiederbelebung, künstliche Beatmung oder andere intensivmedizinische Maßnahmen zu vermeiden. Ähnlich wie der Allergiepass oder der Schrittmacher- oder auch Marcumarausweis, ist er nur gültig, wenn er vom Arzt unterschrieben und gestempelt wurde.

Der Palliativausweis ersetzt keine Patientenverfügung (diese ist in der Regel viel ausführlicher), fasst aber die in ihr geäußerten Wünsche für die akute Notfallsituation zusammen. Er ermöglicht dem Notarzt, sich in der Akutsituation schnell zu informieren. Zusätzlich erhält er unmittelbar Informationen zu wichtigen Mit- und Vorbetreuenden sowie zu wesentlichen Bezugspersonen / Vorsorgebevollmächtigten.

Den Palliativausweis erhält ihr behandelnder Haus-/Krankenhausarzt über das Netzwerk Palliativmedizin Essen!

Dieses ist unter der Telefonnummer: 0201 / 174-49999 zu erreichen.

Anerkannte Palliativpflegedienste, die Qualifizierten Palliativärzte und die SAPV haben eine 24-Stunden Hinfahrbereitschaft.

Was ist mit meiner Familie? Meinen Freunden? Wer hilft Ihnen?

– Traurigkeit, Erschöpfung, Angst, Wut und die „Frage nach dem Warum” keimen auf.

– in die Maßnahmenplanung, Tagesablauf, Wünsche, Zielvorstellungen etc …

Sie sind Gesprächspartner, Zuhörer, sie lenken ab, oder sind „einfach“ da! Jede Form von Palliativversorgung und Hospizbegleitung hat stets auch die Angehörigen im Blick, um sie zu stützen.

Beratungsstellen, wie zum Beispiel die Krebsberatung, betreuen in diesen Bereichen. Gespräche mit anderen Angehörigen in einer ähnlichen Situation wie sie in Selbsthilfegruppen möglich sind, können eine Entlastung sein.
Pflegekurse für Angehörige geben diesen mehr Sicherheit im Umgang mit dem Kranken, vermitteln Tipps und Tricks für die tägliche Pflege zu Hause.

Ein Hausnotrufdienst kann die Angst nehmen jemanden alleine zu lassen und sei es auch nur für eine Stunde.